Pflegebereichsleiterin Ulrike, Teilnehmerin am Diversity-Projekt

Ulrike

Ulrike arbeitet seit über 30 Jahren in einem unserer Krankenhäuser und berichtet hier über ihren Weg von der Schülerin zur Pflegebereichsleiterin.

Ich habe mit 21 Jahren meine Ausbildung zur Krankenschwester in einem evangelischen Krankenhaus in Berlin begonnen, kam dann aber der Liebe wegen nach Leipzig.  Nach meiner zweiten Elternzeit habe ich dann in der Klinik für Viszeralchirurgie gearbeitet. Ich kam später eher durch Zufall zur Position der pflegerischen Leiterin der Notaufnahme. Eigentlich hatte ich nicht die notwendige Erfahrung, aber meine Vorgängerin sprach mir viel Mut zu und sah mich als beste Kandidatin für die Stelle. Diese Herausforderung nahm ich an und wuchs in die Tätigkeit hinein. In der Einarbeitungsphase konnte ich meine damalige Chefin ein halbes Jahr begleiten und von der Pike auf alles lernen. Später habe ich die neue Notaufnahme mit konzipiert und diese viele Jahre geleitet. Vor der letzten großen Veränderung stand ich, als ich das Angebot zur Pflegebereichsleiterin erhalten und angenommen habe.

Mittlerweile arbeite ich seit 35 Jahren im Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig und habe hier mein berufliches Zuhause gefunden. Das liegt vor allem an den Menschen, mit denen ich hier täglich zusammenarbeite oder zusammengearbeitet habe. Ich wurde auf meinem beruflichen Weg stets durch die Krankenhausleitung unterstützt und bestärkt.

Ich durfte immer in großartigen Teams arbeiten, in denen man sich wohlgefühlt hat. Das ist der Grund, warum ich immer noch in diesem Beruf und im Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig tätig bin.

Zusammenarbeit mit den nächsten Generationen

Meine Arbeit war immer geprägt vom starken Pflichtbewusstsein und dem „preußischen Gehorsam“. Auch wenn ich mal nicht für eine Aufgabe gebrannt habe, habe ich sie erledigt und bin eingesprungen, wenn man mich darum gebeten hat. Die Generationen nach mir haben einen anderen Fokus: Heute traut man sich auch mal „Nein“ zu sagen und die persönliche Erfüllung sowie die Work-Life-Balance stehen im Mittelpunkt. Das finde ich gut, denn die Menschen passen mehr auf sich und ihre psychische wie physische Gesundheit auf. Ich stehe dieser Veränderung positiv gegenüber und sehe es auch als Teil meiner Arbeit in der mittleren Führungsebene an, das zu unterstützen.

Zusammenarbeit im Team

Ich starte meinen Dienst immer um 6:00 Uhr früh. Zum einen mag ich die Stimmung am Morgen, wenn das Krankenhaus langsam erwacht und zum anderen möchte ich auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Nachtdienst sehen und erfahren, wie ihr Dienst war. Die persönlichen Belange unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mir wichtig, denn beim Schreiben der Dienstpläne spielen Freizeitaktivitäten, Dienstvorlieben und Familiensituationen eine wichtige Rolle. Das bedeutet nicht, es jedem recht zu machen, wohl aber auf mögliche Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen.

Wir sind eine kleine “Arbeitsfamilie”, in der man den starken Zusammenhalt und die Sympathie füreinander spüren kann.

 

 

Berufswunsch Krankenschwester

Als Kind einer DDR-Pastorenfamilie habe ich von klein auf mitbekommen, dass man für andere da ist. Mein Elternhaus war immer offen für Menschen, die in Sorge waren oder Unterstützung brauchten. Ich bin damit groß geworden, dass man Verantwortung übernimmt und anderen hilft. Zwar hätte ich gern Medizin studiert, aber da ich durch den Beruf meines Vaters als Pastor kein Abitur machen durfte, habe ich mich für die Ausbildung zur Krankenschwester in einem evangelischen Krankenhaus entschieden – diese Entscheidung habe ich nie bereut. Ich fand Zufriedenheit darin, direkt mit und am Patienten zu arbeiten und helfen zu können.

Hier arbeiten unsere Pflegebereichsleiter (m/w/d)